L. B. Jeffries ist Fotoreporter. Bei einem Unfall brach er sich ein Bein. Nun
sitzt er an einen Rollstuhl gefesselt in seiner Wohnung und schaut die meiste
Zeit aus dem Fenster. Was er beobachtet, charakterisiert ihn als Voyeur: die
Sorgen, Leiden und Freuden seiner Nachbarschaft durchs Fernglas. Da ist der
junge Komponist, offenbar wenig erfolgreich. Da bekommt eine Tänzerin ständig
Besuch von Verehrern. Da arbeitet eine ältere Frau an einer abstrakten Skulptur.
Da leidet eine andere, Miss Lonelyhearts (Judith Evelyn), unter ihrer
Altjungferlichkeit, unter ihren Schwierigkeiten, Kontakt zu Männern zu bekommen.
Da schließt ein frisch verheiratetes Paar sofort die Jalousie, nachdem es die
neue Wohnung bezogen hat. Und da ist ein anderes Paar, das sein besonderes
Interesse erweckt. Während der Mann, anscheinend ein Vertreter, einen Anruf
zu tätigen versucht, überwacht ihn seine kränkelnde, nörgelnde Frau. Und dann
ist die Frau eines Tages verschwunden. In der Nacht hatte Jeffries beobachtet,
wie der Mann mehrmals mit einem Koffer das Haus verließ. Jeffries ist überzeugt,
daß ein Mord geschehen ist. Er erzählt davon Stella, seiner Pflegerin und
Aufwartefrau, und Lisa, seiner schönen Verlobten, die ihn täglich besuchen. Beide
glauben nicht so recht an einen Mord, doch weitere Beobachtungen - Jeffries nimmt
ein monströses Teleobjektiv und sieht, wie der Mann ein Messer einwickelt - lassen
auch sie langsam an seine Vermutung glauben.
[Meinolf Zurhorst, Lexikon des Kriminalfilms]
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