Mehrere Anschläge versetzen die Stadt Münster und die Münsteraner Kirche
in Aufruhr. Das Grab eines ehemaligen Gärtners wurde aufgebrochen und die
Gebeine in die berühmten Wiedertäuferkäfige an der Lambertikirche gelegt.
Die Gruppe "Die Wiedertäufer", die die Doppelmoral und Verlogenheit der
Kirche anprangert, bekennt sich zu der Aktion. Doch was will diese Gruppe
tatsächlich? Und wer steckt dahinter? Wilsberg staunt nicht schlecht, als
sein alter Studienfreund Gabriel - jetzt Priester - anruft und ihn bittet,
ohne großes Aufsehen zu klären, wer die Wiedertäufer sind und warum sie
ausgerechnet das Grab des lange verstorbenen Gärtners Fredenböck geschändet
haben.
Wilsbergs Ermittlungen führen ihn zum angesehenen Industriellen Walter
Moorwessel, bei dem auch Fredenböck als Gärtner gearbeitet hat. Nur Zufall?
Das fragt sich Wilsberg auch, als aus dem städtischen Krankenhaus ein Baby
entführt wird, das ausgerechnet vor den Kirchenfenstern ausgesetzt wird, die
Moorwessel gespendet hat. Wilsberg ist bald davon überzeugt, dass hinter der
Fassade der Familie Moorwessel ein Geheimnis steckt.
Als plötzlich aber Gabriels Vorgesetzter Monsignore Katz tot aufgefunden
wird, gerät zunächst Gabriel selbst ins Visier von Kommissarin Anna Springer.
Ist Gabriel etwa der Kopf der Wiedertäufergruppe, wie es Moorwessels Enkel
Tobias behauptet? Oder spielt der aufmüpfige Tobias, der zugibt, gegen
seinen Willen Mitglied der Wiedertäufer gewesen zu sein, ein ganz eigenes
Spiel, das sich gegen seinen Großvater Walter Moorwessel richtet und bei
dem Gabriel nur der passende Sündenbock ist? Auch die Kirche legt vor
Wilsberg nicht alle Karten auf den Tisch, investiert sie doch in einen
Fonds für Ethisches Investment, bei dem Moorwessel der größte Teilhaber
ist. Wilsberg schaut sich diesen Fonds genauer an und stößt schon bald
auf Ungereimtheiten.
Schnell begreift er, dass er niemandem glauben kann und jeder etwas zu
verbergen hat.
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