Die japanischen Samurai veranstalten im China des 19. Jahrhunderts Vergleichswettkämpfe,
um die Chinesen zu demütigen. Da die Japaner unter keinen Umständen verlieren wollen,
setzen sie auch hinterhältige Tricks ein. Als der Wudang-Meister Cheng Wei sie jedoch
mühelos besiegt, vergiften sie ihn mit Hilfe eines Beamten, der mit den Japanern
zusammenarbeitet, während eines darauffolgenden Essens. Cheng Wei's Tochter Cheng
Xuejiao und sein Meisterschüler Yue Lo treten kurz darauf auch gegen die Japaner an.
Aber auch Yue Lo fällt einem hinterlistigen Trick der Japaner zum Opfer. Tief
getroffen und auf Rache sinnend, reist Xuejiao in die Wudang-Berge, um die dortige
Kampfkunst zu erlernen.
"Wudang" entstand zu der Zeit, als der Kampfkunstfilm in China seine Wiederauferstehung feierte, also Anfang der 80er
Jahre. Der Film gilt heutzutage als Klassiker und ist auch schon einige Male (in gut synchronisierter Form) im deutschen
Fernsehen gezeigt worden. Sehenswert sind vor allen Dingen die enthaltende Kampfkunst und die zum Teil sehr schönen
Landschaftsaufnahmen der Wudang-Berge mit ihren taoistischen Tempeln. Die gezeigte Kampfkunst ist recht breit
gefächert. Neben den japanischen Stilen sind natürlich auch verschiedene Stile und Waffen des chinesischen Wushu
vertreten. Der Schwerpunkt liegt hier auf den sogenannten inneren Wushu-Stilen, da für diese die Wudang-Berge
allgemeinhin als Ursprungsort gelten. Die Kämpfe selber sind gut gemacht, auch wenn sie natürlich anders aussehen als die
mit Drähten und Tricks unterstützten New Wave-Kämpfe der 90er Jahre. Dieser Film setzt eher auf Realismus, der auch
dadurch unterstützt wird, dass manche Kämpfe von den Bewegungen her etwas unsauber und wild sind. Die eigentlichen
Höhepunkte sind für mich aber die verschiedenen Trainingssequenzen, wie so oft bei Filmen dieser Art. Da es sich bei den
Darstellern in erster Linie um Kampfkünstler handelt, darf man natürlich keine großartige Schauspielkunst erwarten. So
wird dann auch manche dramatische Szene mit einer etwas hölzernen Mimik begleitet. Das ist aber neben der
konventionellen Story auch der einzige Kritikpunkt. Einer der Darsteller ist übrigens Zhao Changjun, mit über 50 (!) in
nationalen Wettkämpfen errungenen Goldmedaillen einer der größten Wushu-Athleten, die China jemals hervorgebracht
hat. Er hat auch in einigen New Wave-Filmen mitgespielt, so z.B. in Sammo Hung's "Blade of Fury". Die restlichen
Darsteller, besonders die Hauptdarstellerin Lin Quan, brauchen sich aber auch nicht zu verstecken. Wenn ich eine Top Ten
für meine Lieblingsfilme aus dieser Zeit aufstellen müsste, dann wäre "Wudang" dabei.
[op, Hong Kong Film Welt]
China, Ende des 19. Jahrhunderts. Hilflos muss das chinesische Kaiserhaus mit
ansehen, wie sich Europäer und Japaner in ihrem Land breit machen. Aus Japan
kommt eine Gruppe von Samurai-Kämpfern, um im Wettstreit mit den Chinesen ihre
Überlegenheit zu beweisen. Doch wenn hinter dem Sport politische Machtdemonstrationen
stehen, bleibt Fairness oft auf der Strecke. So wurde der Vater des Mädchens Chen
Xuejiao, einer der drei Großmeister der Sportschule von Wu Dang, hinterhältig
von den Japanern umgebracht, und auch ihr Verlobter stirbt, als ein japanischer
Herausforderer plötzlich ein verstecktes Messer benutzt. Chen zieht, dem Rat des
Sterbenden folgend, in die Berge von Wu Dang, wo die Taoisten-Mönche sie mit den
Feinheiten des Kung-Fu vertraut machen sollen. Wie ein Schatten verfolgt sie
fortan ein junger Mann, der ihr in allen gefahrvollen Situationen beisteht. Erst
später erfährt Chen, dass dieser Mann ihr Blutsbruder ist, mit dem sie ihre
früheste Kindheit verlebte, und mit dem sie damals verlobt wurde. Im Kloster
wird Chen von den Mönchen freundlich aufgenommen und vom Meister persönlich
trainiert. Sie entwickelt sich zu einer würdigen Nachfolgerin ihres Vaters.
Als unten im Tal wieder ein Wettkampf mit Japanern ausgerufen wird, stellt
sich Chen. [Pressetext]
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