Zu Beginn der Geschichte scheint es, als wäre man das Opfer einer Zeitreise:
man findet sich in einem deutschen U-Boot wieder, in dem ein Herr Kapitänsleutnent
und seine Mannschaft konzentriert versuchen, einer Serie vin dicht fallenden
Wasserstoffbomben auszuweichen. Die Uniformen, die Avtion, die klaustrophobische
Umgebung - alles erinnert verblüffend an Wolfgang Petersens legendären Film "Das
Boot", und erst nach aufregenden Minuten in großer Tiefe und der darauffolgenden
Havarie des U-Boots erfährt man, dass es eigentlich doch um ganz andere Dinge geht.
U-571 ist aufwendiges Hollywoodkino, also ist das deutsche U-Boot nur der Auftakt,
um die amerikanische Navy ins Spiel zu bringen.
Frontenwechsel
Denn die wittert ihre Chance, aus dem inzwischen hilflos treibenden Wrack
eine kriegsentscheidende Beute zu bergen: die berühmte Dechiffriermaschine "Enigma",
mit der die Codes der deutschen Funksprüche geknackt werden können. Das ist zwar
historisch nicht besonders korrekt - tatsächlich fiel die erste "Enigma" den
Briten in die Hände - liefert aber einen guten Anlass für ein ausgeklügeltes
Wasserduell. Noch während also die U-571 erfolgreich gekapert und von Feild
befreit wird, versenkt ein deutscher Zerstörer das Schiff der US-Navy. So wird
das verlassene U-Boot ganz schnell wieder zur rettenden Zuflucht für eine Handvoll
überlebender Amerikaner, und ausgerüstet mit dem fremden, weitgehend manövrierunfähigen
Wrack, ein paar letzten Torpedos und einem unerfahrenen Kapitän beginnen sie
ein Spiel um Leben und Dechiffriermaschine.
Dabei wird einersets alles abgedeckt, was die U-oot-Kriegführung an dramatischen
Situationen zu bieten hat: die Enge des Raums, in dem die Männer agieren
müssen; das Stillhalten, wenn rundherum die Bomben langsam niederregnen; der
steigenden Wasserdruck in zu großer Tiefe, der drohende Verlust von Sauerstoff.
Andererseits wird auch das ein oder andere psychologische Drama eingeflochten,
das gerade die Gemeinschaft von Kämpfern auszeichnet: hier ein Saboteur, da
ein Greenhorn, dort ein Opfergang, alles zum Wohl der Gruppe und zum Charakterstudium
am Einzelnen. Und nicht zuletzt erteilt "U-571" eine Lektion in strategischem Denken,
was den Jungs von der Navy schließlich auch dazu verhilft, den zweiten
Weltkrieg hier noch einmal zu gewinnen.
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