Ein Autor namens Bergman versucht, ein Drehbuch über Untreue und gebrochene
Ehen zu schreiben. Er erfindet dafür eine Figur, Marianne, eine Schauspielerin,
die im Mittelpunkt seines Entwurfs stehen soll. Vor seinen Augen erscheint sie
leibhaftig, eine Filmgeschichte entsteht, in der Fiktion und wirkliches Leben
bald nicht mehr zu trennen ist.
Marianne ist glücklich verheiratet mit Markus, einem renommierten Dirigenten;
Isabelle ist ihre gemeinsame Tochter. Markus dirigiert im Ausland und Marianne
beginnt eine Affäre mit David, dem besten Freund der Familie. Noch ist Marianne
nicht richtig klar, ob es ein "Ausrutscher" war. Aber zufällig ergibt sich eine
gemeinsame Reise nach Paris; in diesen drei Wochen vertieft sich ihr Liebesbeziehung,
obwohl Marianne ahnt, dass sie nicht von Dauer sein kann: Davids heftige
Eifersuchtsanfälle verstören Marianne gleichermaßen.
Trotzdem gehen in Stockholm die heimlichen Begegnungen weiter, bis unerwartet
Markus das Liebespaar entdeckt und die ganze Schäbigkeit des Verhältnisses
bloßlegt.
Marianne trennt sich von ihrer Familie, lebt mit David zusammen. Das Gefühl,
dass sie sich mit David seelisch immer weniger versteht, peinigt sie; der Verlust
ihrer Tochter Isabelle schmerzt sie.
Denn Markus verweigert ihr das Sorgerecht, ist nie zu sprechen, zieht Marianne
aber in eine Kette von entwürdigenden Verhandlungen mit Anwälten und Vertretern
des Sozialamts, die das Paar Marianne-David für ungeeignet halten, für Isabelle
sorgen zu können. Da erhält Marianne überraschend einen Anruf von Markus, dass
er für eine letzte Nacht mit ihr auf das Sorgerecht verzichten könne.
David ahnt, was geschehen ist. In seiner Eifersucht prügelt er das Geheimnis
aus Marianne heraus. Nun wird die Beziehung nur noch durch das gemeinsame Elend
zusammengehalten; ein gemeinsames Kind lässt Marianne abtreiben.
Isabelle wird nun Marianne gerichtlich zugesprochen. Fast gleichzeitig erfährt
sie, dass Markus sich selbst getötet hat.
Der Autor Bergman hat - vielleicht ohne es zu wollen - zusammen mit der "Fiktion
Marianne" einen dunklen Teil seiner eigenen Lebensgeschichte rekapituliert.
Ingmar Bergman hat seinem Drehbuch einen Satz von Botho Strauss vorangestellt:
"Keine Form eines üblichen Fehlschlags, weder Krankheit noch Verfall und auch
nicht geschäftliches Unglück bewirkt ein so grausames und tiefes Echo in unserem
Unterbewusstsein wie eine Scheidung."
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