Der erste Arbeitstag als Undercover Cop läuft für Jake Hoyt völlig anders als
erwartet. Sein neuer Vorgesetzter Alonzo Harris interpretiert das Gesetz auf seine
eigene Weise und hält sich dabei nicht immer an die Vorschriften. Sein Motto: "Nur
wenn du selbst wie ein Wolf bist, kannst du einen Wolf fangen." Immer tiefer wird
Jake in die zweifelhaften Machenschaften von Harris hineingezogen. Als die Gewalt
eskaliert, muss Jake eine Entscheidung treffen... [amazon.de]
Seinen ersten Arbeitstag beim L.A.-Drogendezernat soll Jake Hoyt an der Seite des mit
allen Wassern gewaschenen Kollegen Alonzo Harris verbringen. Anfangs noch beeindruckt
von der impulsiven, oft aggressiven Arbeitsweise seines Gegenübers, wird dem Neuling
bald klar, dass Harris seinen Job ausschließlich dazu missbraucht, um in aller Ruhe
eigenen schmutzigen Geschäften nachgehen zu können. Vor die Wahl gestellt, dem
Vorgesetzten zu gehorchen oder ihn zu verraten, entscheidet sich Hoyt für Letzteres -
und bringt sich damit in Lebensgefahr... Einerseits, ähnlich wie 'Colors - Farben der
Gewalt', eine realistische Studie über die Ohnmacht der Polizei gegenüber Streetgangs,
andererseits ein reißerischer Thriller ganz auf der Höhe der Zeit. Effektiv inszeniert
von Clip-Spezialist Antoine Fuqua ('Bait - Fette Beute'), lebt das Werk vom vorzüglichen
Spiel seiner Protagonisten - Denzel Washington gewann zu Recht für seine Bad-Guy-Rolle
den zweiten Oscar -, von dem modernen HipHop-Soundtrack und der originellen
Kameraarbeit. Ein spektakulärer Actioner. [VideoWoche]
Obwohl in den Wettbewerbsprogrammen der 58. Biennale Filmkunst groß geschrieben
wurde, kamen in den Nebenreihen einige kommerzielle US-Produktionen zum Zuge. Dazu
zählte neben Steven Spielbergs 'A.I. - Künstliche Intelligenz' und David Mamets 'Heist'
auch Antoine Fuquas 'Training Day'. Der dritte Spielfilm des renommierten Werbefilmers
und Videoclip-Regisseurs ist im Prinzip ein klassischer Krimi über den Konflikt
zwischen einem guten und einem bösen Polizisten. Mit Denzel Washington und Ethan Hawke
ebenso adäquat wie prominent besetzt, sind dem rasant inszenierten Cop-Thriller, der
obendrein auch gute Schauwerte besitzt, solide Boxoffice-Resultate zuzutrauen.Es gibt
zwei Dinge, die den 35-jährigen, aus Pittsburgh stammenden Fuqua besonders auszeichnen.
Seinen Hang zu optischen, Action-lastigen Spielereien, den er schon in seinem mehrfach
ausgezeichneten Coolio-Rap-Video 'Gangsta's Paradise' sowie dem ebenfalls prämierten
Trailer zu 'Dangerous Minds' bewies, und seine Liebe fürs kriminelle Milieu. Denn
nach seinem Debüt 'The Replacement Killers - Die Ersatzkiller' und dessen Nachfolger
'Bait - Fette Beute' geht es auch in 'Training Day' um Intrigen und Korruption, um
Mord und Totschlag. Dabei fängt zunächst alles ganz harmlos an. Es ist der erste
Arbeitstag von Jake Hoyt (Ethan Hawke), einem jungen Cop beim Drogendezernat von Los
Angeles. Diesen soll er an der Seite des erfahrenen, mit allen Wassern gewaschenen
Kollegen Alonzo Harris (Denzel Washington) verbringen. Anfangs zeigt sich Hoyt noch
beeindruckt von der impulsiven, ja aggressiven Art seines Gegenübers, der ihn mit
allerlei drastischen Mitteln in den harten Alltag eines Drogencops auf den Straßen
von L.A. einführt. Doch schon bald wird dem Greenhorn klar, dass Harris seinen Job
ausschließlich dazu missbraucht, um selbst in Ruhe schmutzige Geschäfte abwickeln zu
können. Vor die Wahl gestellt, seinem Vorgesetzten zu gehorchen oder diesen zu verraten,
entscheidet sich Hoyt alsbald für Letzteres. Denn nachdem er Zeuge eines kaltblütigen
Mordes an einem 'Informanten' - ein origineller Kurzauftritt von Hollywood-Veteran Scott
Glenn - geworden ist und nun nicht nur deshalb um sein eigenes Leben fürchten muss,
nimmt der Rookie die Kampfansage von Harris an. Ein blutiger Kleinkrieg zweier Polizisten,
deren Charaktere nicht gegensätzlicher sein könnten, entbrennt...
'Training Day' beginnt ähnlich wie 'Colors - Farben der Gewalt', die extrem realistische
Studie über die Ohnmacht der Gesetzeshüter gegenüber den Streetgangs, die Dennis Hopper
1987 realisierte. Doch spätestens nach zwei Dritteln des Films spürt man, was Fuqua
wirklich im Schilde führt. Mit lautem Getöse und bunten Effekten, die an einen billigen
Horrorfilm erinnern, lässt er seine beiden Protagonisten wie wildgewordene Bestien
aufeinander los, bis einer von ihnen nach langem Hin und Her endlich das Zeitliche
segnet. Das hat mit Authentizität nichts mehr zu tun - hier regieren nur noch die
Gesetze des vordergründigen, spektakulären Actionfilms. Dieses Defizit wird allerdings
durch famose darstellerische Leistungen von Ethan Hawke sowie Denzel Washington, der
hier mit sichtlichem Genuss einmal seine dunkle Seite nach außen kehrt, nahezu
wettgemacht. Sollte Fuqua in Zukunft seine Drehbücher ein wenig sorgfältiger aussuchen,
stehen ihm auch weiterhin die Tore Hollywoods weit offen. Denn auf technischer Ebene
ist ihm nichts vorzuwerfen. Zeitgemäße Werbefilmästhetik, eine originelle Kameraarbeit
sowie ein moderner HipHop-Soundtrack mit Größen wie Snoop Dog, der sich im Film selbst
spielt, und Cypress Hill, auf dem auch 'Oldies' wie David Bowies 'This Is Not America'
ihren Platz haben, zeigen deutlich, dass der junge Mann aus Pittsburgh sein Handwerk
versteht.
Kurzinfo:
Den ersten Arbeitstag beim Drogendezernat von L.A. soll Jake Hoyt mit dem mit allen
Wassern gewaschenen Kollegen Alonzo Harris verbringen. Anfangs zeigt sich Hoyt noch
beeindruckt von der impulsiven, aggressiven Art seines Gegenübers. Doch schon bald
wird dem Greenhorn klar, dass Harris seinen Job dazu missbraucht, um selbst in Ruhe
schmutzigte Geschäfte abwickeln zu können. Rasant inszenierter Cop-Thriller, den
Clipregisseur Antoine Fuqua mit guten Schauwerten ausstattet. Sein anfänglich
realistischer Film über die kaum zu meisternde Drogenszene artet in einen blutigen
Zweikampf von Rookie und Veteran-Cop aus. Denzel Washington überzeugt in einer
ausgezeichneten gegen sein Good-Guy-Image gesetzten Performance. [lasso / Blickpunkt Film]
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