Als Karin Engel in ihrem Briefkasten einen anonymen Liebesbrief findet, ahnt sie
nicht, wer der Absender ist. Der Brief ist von Leon, dem wortkargen, aber
sympathischen Fahrer des Molkereiwagens. Seit dem Tod von Karins Mann vor sieben
Jahren hilft Leon der Großbäuerin ohne viel Worte. Über die Zeit wurden sie die
besten Freunde. Leon, aus einfachen Verhältnissen und zurückhaltend, traut sich
nicht, Karin seine Liebe zu ihr zugestehen. Karins Tochter Lisa kommt der anonyme
Liebesbrief gerade recht: Sie weckt in Karin den Verdacht, der Brief sei von
Bernhard von Seeberg. Lisa hat sich den Gutsbesitzer als möglichen neuen Vater
ausgesucht, da er der Besitzer ihres Lieblingsfohlens ist. Karin beschließt,
dem vermeintlichen Liebeswerben von Bernhard nachzugehen, zumal auch ihre beste
Freundin Fiona keine Gelegenheit auslässt, Bernhard als die perfekte Partie
anzupreisen - ein Mann, der solche Briefe schreiben kann, ist ein Goldschatz,
den man halten muss.
Das Missverständnis nimmt seinen Lauf: Bernhard weiß erst nicht wie ihm geschieht,
als Karin auf seinem Gut auftaucht. Aber da er sowieso ein Auge auf die schöne Frau
geworfen hat, erwidert er ihr Werben. Bernhards Bruder unterstützt ihn, da Karins
Grund einen ungeheueren Wert hat und das Gut und die Pferdezucht der Brüder kurz
vor dem Ruin steht. Doch schon bald wird aus dem Kalkül eine große Liebe. Bernhard
tut alles, um Karin ganz und gar für sich zu gewinnen und macht ihr einen
Heiratsantrag.
Leon, der das junge Glück aus nächster Nähe mit ansehen muss, leidet still und
vergräbt sich zu Hause an seinem Schreibtisch. Resigniert schreibt er das letzte
Kapitel seines ersten Romans. Während er als Milchwagenfahrer die Tradition seiner
Familie fortführt, hat er in seiner Freizeit seit Jahren heimlich Liebesgeschichten
geschrieben. Als ein Münchner Verlag sein Erstlingswerk mit Erfolg herausbringt,
ergreift Leon die Chance, schmeißt seine Arbeit hin und verlässt das Dorf.
Karins Glück indessen scheint perfekt. Bernhard ist liebevoll und aufmerksam, er
ist für Lisa ein ausgezeichneter Vater. Und dennoch: je näher der Hochzeitstermin
heranrückt, desto lauter werden Karins Zweifel. Als ihr Leons Roman in die Hände
fällt, wird ihr klar, wer den Liebesbrief, der sie so tief berührte, geschrieben
hat. In einer letzten Begegnung mit Leon und Bernhard muss sie sich für einen
der beiden Männer entscheiden.
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