Gerade hat Porter die chinesische Mafia mit Unterstützung seines Partners Val
um einige tausend Dollar erleichtert, da wartet auch schon eine unschöne
Überraschung auf ihn. Sein Kumpel ist nicht bereit, die Beute zu teilen.
Gemeinsam mit Porters drogensüchtiger Frau Lynn sichert sich Val das ganze
Geld, und Porter geht mit drei Kugeln zu Boden. Doch der kaltschnäuzige Ganove
überlebt den Hinterhalt und plant nun seinerseits blutige Rache. Doch als er
wenige Monate später bei seinem Ex-Partner auf der Matte steht, um seinen Anteil
mit Nachdruck einzufordern, wird er enttäuscht. Val hat das Geld benutzt, um
sich in das Verbrechersyndikat "The Outfit" einzukaufen, und hier fließt das
Geld für gewöhnlich nur in eine Richtung. Doch Porter scheut sich nicht, der
ganzen Organisation den Krieg zu erklären, um seinen Anteil zurückzubekommen.
Zunächst nimmt Gangsterboss Bronson die Drohungen des unberechenbaren
Einzelgängers nicht besonders ernst. Als Porter seinem Ansinnen jedoch mit
mehreren brutalen Aktionen Nachdruck verleiht und dazu noch Bronsons Sohn
entführt, sieht der Syndikatchef rot. Porter hat auf einen Schlag die gesamte
Unterwelt Chikagos gegen sich...
Mit dem packenden Gangsterfilm "Payback - Zahltag" wird es wieder einmal richtig
spannend im ZDF-Montagskino. Autor und Regisseur Brian Helgeland ("L.A.
Confidental", "Ritter aus Leidenschaft") erzählt hier die Geschichte des
coolen Ganoven Porter, gespielt von Mega-Star Mel Gibson, der von seinem
Kumpel hereingelegt wird und sich in seinem unstillbaren Rachedurst mit einem
ganzen Verbrechersyndikat anlegt. Für seine erste Regiearbeit griff Helgeland
auf den Filmklassiker "Point Blank" zurück und präsentierte mit "Payback -
Zahltag" ein stilvolles, in eiskaltes Blau getauchtes Remake.
Dieser Mann scheint unersättlich. Nicht nur, dass er in einem Blockbuster
nach dem anderen spielt, mit seiner zweiten Regiearbeit ("Braveheart") fünf
Oscars einheimste und für die Hauptrolle in Roland Emmerichs "Der Patriot"
die Rekordsumme von 25 Millionen Dollar einstrich, mit seinem ebenso
umstrittenen wie erfolgreichen Bibelepos "Die Passion Christi" verblüffte
er die ganze Filmwelt. Dabei hat es so unspektakulär angefangen mit dem gut
aussehenden australischen Sonnyboy. Nach diversen Gelegenheitsjobs versuchte
es der smarte Sprücheklopfer mit der Schauspielerei und landete mit der "Mad
Max"-Reihe schnell einen großen Erfolg, der ihn auch international bekannt
machte. Der Rest ist Hollywood-Geschichte. Inzwischen kommt wohl kaum noch
eines der großen Filmstudios an dem selbstbewussten Multitalent, das schreibt,
spielt, inszeniert und produziert, vorbei. Aufgrund seiner geschmacklosen
Streiche und obszönen Witze mag Mel Gibson nicht bei all seinen Filmpartnerinnen
beliebt sein, und ob er wirklich weiß "Was Frauen wollen", sollte keiner
stichhaltigen Prüfung unterzogen werden. Das Kinopublikum jedoch liebt das
charmante Raubein, das sich inzwischen sogar leisten kann, Angebote wie
"Gladiator" oder "Der Sturm" abzulehnen. Russell Crowe und George Clooney
dürften es ihm gedankt haben. Der unterkühlte Gangster-Thriller "Payback
- Zahltag" kam Gerüchten zufolge nur zustande, weil Mel Gibson sich bei dem
Erfolgsstudio Warner Bros. für den Autor und Möchtegern-Regisseur Brian
Helgeland stark gemacht hatte. Die beiden hatten sich bei der Produktion
"Fletchers Visionen" kennen gelernt, die auf dem Drehbuch des Oscar-prämierten
Autors ("L.A. Confidental") basierte. Auch das Buch zu dem Stallone-Vehikel
"Assassins - Die Killer" und dem Kevin-Costner-Flop "Postman" stammten aus
seiner Feder. Mit seiner originellen Historien-Komödie "Ritter aus
Leidenschaft" zeigte der Sohn norwegischer Einwanderer schließlich auch sein
Talent in einem ganz anderen Filmgenre.
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