Film: Operation Dumbo
 



Titel Operation Dumbo
  Operation Dumbo Drop
  Dumbo Drop
Land USA
Jahr 1995
Genre Abenteuer
  Komödie
Länge Fernsehen 100 min.
FSK Fernsehen 6
Regie Simon Wincer
Produzent Robert W. Cort
  Ted Field
  Penelope L. Foster
  Edward Gold (II)
  Diane Nabatoff
Kamera Russell Boyd
Buch / Drehbuch James Morris (IV)
(Roman-) Vorlage Gene Quintano
  Jim Kouf
Musik David Newman (I)
Schnitt O. Nicholas Brown
TV-Ausstrahlungen 15. September 2001, 22 Uhr 25 in ARD
Darsteller Danny Glover als Captain Sam Cahill
  Ray Liotta als Captain T.C. Doyle
  Denis Leary als David Poole
  Doug E. Doug als Harvey (H.A.) Ashford
  Corin Nemec als Lawrence Farley
  Dinh Thien Le als Linh
  Tchéky Karyo als Goddard
  Hoang Ly als Nguyen
  Vo Trung Anh als Quang
  Marshall Bell als Pederson
  James Hong als Y B'ham
  Long Nguyen als Jhon
  Tim Kelleher (I) als C-123 Pilot
  Scott N. Stevens als C-123 Co-Pilot
  Kevin LaRosa als Huey Pilot #1
  Christopher Ward (I) als Huey Co-Pilot
  Robert Kevin Miller als Huey Gunner #1
  Michael Lee (I) als Village Elder
  Le Minh Tien als N.V.A. Captain
  Mac Van Nam als N.V.A. Lieutenant
  Ton Nguyen That als Feed Salesman
  Somsak Hormsombat als Bike Driver
  Lionel Douglas als Lieutenant
  Tien Nguyen Van als N.V.A. Anti Aircraft
  Doi Chettawat Kanboon als Lihn (6 years)
  Chern Dao Van als Lihn's Father
  Steve Countouriotis als Huey Co-Pilot #2
  Mark S. Bryant als C-130 Pilot
  Jared Chandler als C-130 Co-Pilot
  Nick Satriano als Red
  Hing Hang Quang als Old Villager
  Thanh Nguyen als N.V.A. Soldier
  Wichien Nguyen Thi als Peasant Woman
Stunt(wo)men Danny Baldwin
  Jake Brake
  Tony Brubaker
  Eugene Collier
  John Cressey (II)
  Jeff Farrington
  Dane Farwell
  Dean Gould
  Tom Hili
  Tanom Honhaum
  Kaecha Kampakdee
  Seng Kawee (stunt co-ordinator)
  alias: Siri Kha Nerut 'Seng' Kawee
  J.R. Kern
  Dave Kunz
  Guy Norris (stunt co-ordinator)
  Mack Santi
  Ong Soo Han
  Darko Tuscan
  Moe Viletto
  Ernie Villanueva
  Komkrip Wonfiroj
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Partisanen erschießen den einzigen Arbeitselefanten eines vietnamesischen Dorfes. US-Soldaten, die sich für die Menschen verantwortlich fühlen, versuchen, den schweren Verlust zu ersetzen.

Zwei Captains versprechen den Bewohnern eines vietnamesischen Bergdorfes, einen Elefanten zu besorgen. Keine leichte Aufgabe für die Soldaten, ein so riesiges Tier durch die feindlichen Linien zu bugsieren. Familienfreundliche Abenteuerkomödie des "Free Willy"-Regisseurs. [Entertainment Markt]

Wie schon bei seinem erfolgreichen "Free Willy" zeigt Regisseur Simon Wincer auch in diesem Abenteuerfilm eine glückliche Hand im Umgang mit großen Tieren. Der lockere Ton, die ereignisreiche Story, das glänzende Darstellerensemble - allen voran Danny Glover aus der "Lethal-Weapon"-Trilogie und "GoodFellas"-Star Ray Liotta - machen "Operation Dumbo" zu einer zwar harmlosen, aber immer vergnüglichen Komödie. [VideoWoche]

Wäre nicht am selben Tag des Jahres 1968 Martin Luther King ermordet worden, so die Presseinformation zum Film, hätte ein anderes Ereignis Schlagzeilen gemacht: Unter dem Decknamen "Operation Barroom" fand die "verrückteste Operation des gesamten Vietnamkrieges" statt: der Transport eines 4000 Kilogramm schweren Elefanten durch amerikanische "Green Beret"-Soldaten, um ein Versprechen zu erfüllen - die Bereitstellung eines Elefanten für ein alljährliches Ritual in einem südvietnamesischen Bergdorf. So leichtfertig, wie hier historische Ereignisse von wahrlich unterschiedlichem Bedeutungsgrad gegeneinander aufgewogen werden, so unsensibel ist die filmische Entwicklung. Mit Widerwillen muß ein karrieristischer Captain den letzten Befehl seines Vorgängers ausführen und Ersatz für einen von den Vietcong getöteten Elefanten bereitstellen, hatte man doch den Dorfbewohnern seinerzeit Schutz versprochen. Ein Trupp unterschiedlicher Charaktere macht sich auf die Suche nach einem geeigneten Dickhäuter und findet ein Tier, das allerdings nur auf die Befehle eines kleinen Jungen hört; dieser muß also gleich mit rekrutiert werden. Als die Streitkräfte verlagert werden, muß die Truppe, die ihr Projekt mittlerweile als Ehrensache betrachtet, allein zurechtkommen und entschließt sich zu einer gewagten Operation: mit einer zweckentfremdeten Armeemaschine wird der Elefant ausgeflogen und per Fallschirm abgeworfen. Vertraute Klänge aus einem alten Disney-Film kommentieren die Aktion: "I've Never Seen an Elephant Fly..."Es ist naheliegend, daß der Disney-Konzern die historische Begebenheit "Operation Barroom" in Erinnerung an den berühmten Trickfilm-Elefanten in "Operation Dumbo" umbenannte. Schon daraus läßt sich die verniedlichende Sicht erahnen, die in dieser Komödie einem heiklen Thema zuteil wird. Es ist nahezu unfaßlich, wie unbekümmert hier mit dem kriegerischen Hintergrund verfahren wird. Gerade weil in dem für Kinder gedachten Film die martialischen Handlungen weitgehend ausgeblendet werden, erscheint Krieg als Hintergrund für Spaß und Abenteuer. Trotz einiger zündender Späße stellt sich ein zunehmend schaler Beigeschmack ein, und man hat das Gefühl, dem Erzählen einer jener vorgeblich heiteren Anekdoten beizuwohnen, wie sie seit jeher über Kriege verbreitet wurden. Weder dem Schauspieler-Ensemble noch dem "Free Willy"-erfahrenen Regisseur gelingt es, mehr daraus zu machen als eine durch Kalauer zusammengehaltene Abenteuerkomödie. Die scheinheilige Moral stellt sich dabei dem emotionalen Appell entgegen, so daß kaum Anteilnahme aufkommt. Die Geste der amerikanischen Hilfsbereitschaft gegenüber den Vietnamesen ist mit einer uneingestandenen Herablassung verbunden. Ungleich wichtiger ist indes die Demonstration soldatischer Kameradschaft, die als Selbstzweck gefeiert wird. Um ein Versprechen einzulösen, schafft eine amerikanische Einsatztruppe während des Vietnamkriegs einen Elefanten per Fallschirm heran. Allzu unbefangen und patriotisch verklärend in der Darstellung des Krieges, entstand eine wenig einprägsame Abenteuerkomödie, die sich auf das Ereignis eines dressierten Elefanten konzentriert. [Filmdienst]

Sein Können im Umgang mit großen Tieren hat der Australier Simon Wincer bereits vor zwei Jahren mit dem Überraschungsblockbuster "Free Willy" bewiesen. Eine Woche nach dem US- Kinostart des "Willy"-Sequels "Freiheit in Gefahr" läßt Wincer jetzt "Operation Dumbo" auf die amerikanischen Kinos los. Erneut handelt es sich um eine animalische Angelegenheit: Anstatt eines Orcawals soll in der turbulenten Abenteuerkomödie ein Elefant seiner Bestimmung zugeführt werden. Fünf US-Soldaten hat man mit der wenig reizvollen Aufgabe betraut, den gemütlichen Dickhäuter unter Anführung von Danny Glover und Ray Liotta quer durch Vietnam zu transportieren. Bestimmungsort ist ein den Amerikanern wohlgesonnenes Dörfchen, dessen heiliger Elefant vom Vietkong getötet wurde. Um den Liefertermin von nur wenigen Tagen einhalten zu können, geht es in heiteren, familienfreundlichen Episoden durch Luft, Erde und Wasser, in denen die Exkremente des Tieres für mehr Panik zu sorgen scheinen als der stets präsente Feind. Nach der Überwindung schier unmöglicher Probleme, die die fünf Männer zusammenschweißen, kommt es zu guter Letzt zum spektakulären Fallschirmabsprung des Armee-Dumbos über dem Zielgebiet. Simon Wincer ist ein Routinier, der sein Fach beherrscht. Ähnlich wie in dem wenig gesehenen Western "Quigley der Australier" findet er einen lakonisch-sympathischen Ton für seine Militärklamotte, der es seinen Schauspielern erlaubt (neben Glover und Liotta sind Schandmaul Denis Leary als widerstrebendes Organisationstalent und "Cool Runnings" -Clown Doug E. Doug zu sehen), vor der imposanten asiatischen Kulisse mit einem Höchstmaß an Lockerheit zu agieren, so daß nicht nur der Titel Erinnerungen an den Klassiker "Unternehmen Petticoat" von 1959 weckt. Während Wincer alle Fäden im Zusammenhang mit der Querfeldeinreise des Elefanten souverän zieht, zeigt er sich weniger glücklich bei der Zähmung einer weiteren Bestie: "Operation Dumbo" ist sicherlich der erste Film der Geschichte, der den fragwürdigen Schneid hat, eine Human-Touch-Komödie aus dem Vietnamkrieg zu erzählen, in dem man vergeblich nach Leid, Napalm oder Blutvergießen sucht. Aber damit nicht genug: Während der Vietkong als gesichtslose und aggressive Bedrohung skizziert wird, haben die stets hilfsbereiten US-Boys alle Sympathie auf ihrer Seite. Wenn die vietnamesische Bevölkerung sie mit einem strahlenden "America Number One A Okay" begrüßt, dann sind 30 Jahre Vietnam- Trauma, Massaker wie My Lai und ihre ernsthafte filmische Aufarbeitung (siehe "Apokalypse Now", "Platoon" oder "Full Metal Jacket") in den siebziger und achtziger Jahren endgültig vergessen. Endlich darf sich auch Vietnam gut anfühlen. Daß ausgerechnet ein ansonsten tadelloser Unterhaltungsfilm dem Krieg ein lachendes Gesicht malt, ist umso bedauerlicher. [ts/Blickpunkt Film]

 
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aktualisiert am 2001-09-09 11:02 (MEZ) durch JSD