London 1935: Zehn Jahre nach ihrer schauerlichen Begegnung mit dem ägyptischen
Hhohepriester Imhotep führen Rick O'Connell und Evelyn ein glückliches Familienleben.
Sohn Alex ist acht Jahre alt. Tausende Kilometer entfernt, unter dem Sand der Sahara,
kündigt sich jedoch Unheil an. Der Skorpionkönig, ein wüster Krieger, ist im
Begriff aufzuerstehen. Der Verdammte plant einen vernichtenden Angriff auf die Welt.
Gleichzeitig rüstet in London, direkt vor Ricks Haustür, eine Untote zum Gegenschlag:
Imhoteps ebenso schöne wie ruchlose Geliebte...
Fortsetzung des Blockbusters von 1999, in dem der wiedererweckte Bösewicht Imhotep
auf eine noch größere ägyptische Macht trifft. [DVD & Video Markt]
London, 1935: Zehn Jahre nach ihrer schauerlichen Begegnung mit dem mumifizierten
Hohepriester Imhotep führen Rick und Evelyn ein glückliches Familienleben. Sie
ahnen nicht, dass sich unter dem Sand der Sahara ein neuer Albtraum zusammenbraut.
Ein wilder Krieger namens Scorpion King steht kurz vor seiner Wiedererweckung, die
er zum Generalangriff auf die zivilisierte Welt nutzen will. Nur einer könnte ihn
besiegen: der rachsüchtige Imhotep. So bereiten dessen fanatische Anhänger seine
Auferstehung vor - mitten im Britischen Museum... Nach 'Die Mumie' aus dem Jahre
1999 wartet Regisseur und Drehbuchautor Stephen Sommers im zweiten Teil seines
Action-, Abenteuer- und Romantikmix' im Indiana-Jones-Stil mit noch verblüffenderen
Tricks und imposanten Landschaftsaufnahmen auf. Neben einem sympathischen Brendan
Fraser und 'Mumie' Arnold Vosloo tritt diesmal auch Wrestling-Superstar Dwayne 'The
Rock' Johnson als unheilvolle Reinkarnation in Aktion. Augenzwinkernder Horror für
Fans actionreicher Abenteuer. [VideoWoche]
Wer jemals einen Zweifel daran gehabt haben könnte, dass die Nachfrage nach einem
vierten Teil der 'Indiana Jones'-Reihe größer denn je ist, der wird von 'Die Mumie
kehrt zurück' eines Besseren belehrt. Mehr noch als beim Original von 1999, das
weltweit 415 Mio. Dollar einspielen konnte, setzt Stephen Sommers bei seiner
opulenten Fortsetzung auf die Qualitätsmerkmale, die den Mann mit dem Fedorahut
zur Filmikone werden ließen, während er gleichzeitig die ohnehin nur dürftig
vorhandenen Horrorelemente weiter an den Rand drängte. In allen Belangen größer
und aufwändiger, liefert die neue Konfrontation des Glücksritters Brendan Fraser
mit dem übermächtigen Imhotep als erster großer Popcorn-Film des Jahres unbändige
Actionunterhaltung ohne Unterlass, die alle Fans zufrieden stellen sollte.
Mehr ist mehr, war das offensichtliche Credo der Filmemacher, die sich rühmen
können, den ersten Film gedreht zu haben, der streng genommen ein einziger großer
Showdown ist, 129 Minuten lang: Unablässig reiht sich in dieser rastlosen, immer
bis zum äußersten Bildrand mit süffigen Details ausgefüllten Reizüberflutung der
Sinne eine spektakuläre Sequenz an die nächste. Jede einzelne von ihnen würde fast
jedem anderen Film zum absoluten Höhepunkt gereichen. Hier folgen sie im Minutentakt,
mühelos aus dem Ärmel geschüttelt: eine fabelhafte Verfolgungsjagd in einem
Doppeldeckerbus durch London, ein aufregender Messerkampf zwischen zwei maskierten
ägyptischen Schönheiten, eine Hatz durch eine Schlucht, in der ein Turbo-Ballon à
la Jules Verne von einer Flutwelle gejagt wird, ein Überfall pygmäenartiger Wesen
in einem undurchsichtigen Dschungel, immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen
mit endlosen Massen von Kämpfern und das schier nicht enden wollende Schlussduell
im Tempel des Skorpionkönigs.
Mit dieser mythischen Fabelfigur und ihrem Fluch beginnt der Film auch, der
Exposition und Figurenentwicklung auf das nicht mal Allernötigste reduziert,
um sich mehr Raum für bloßes Spektakel zu gönnen. Vielmehr geschieht alles
gleichzeitig, was gleichermaßen Qualität und Fluch ist: Was nutzt die schönste
Kulisse, wenn man dem Publikum nicht die Zeit lässt, über sie zu staunen. Was
nutzen hochemotionale Momente, wenn man gleichzeitig mit einem Füllhorn anderer
Eindrücke konfrontiert wird. Denn es besteht kein Zweifel, dass Sommers zwar
einerseits den trashigen Charme des Originals für die absurde Amplifikation der
Action geopfert hat, andererseits aber auch eine stärkere Geschichte mit
überzeugenderer Motivation der Figuren liefert. Denn diesmal steht nicht nur
für die erneut reanimierte Mumie Imhotep die große Liebe auf dem Spiel, sondern
auch für den Abenteurer Rick O'Connell, der zehn Jahre nach den Ereignissen des
Originals seine Liebe Evelyn geheiratet hat, eine amüsante Beziehung im Stil von
'Der dünne Mann' führt und mit seinem Sohn Alex ein Kind großzieht, das die besten
Eigenschaften seiner Eltern in sich vereint.
Durch eine Verkettung der Ereignisse gerät das Armband des Skorpionkönigs an das
Handgelenk des Jungen und die Geschichte dadurch in Bewegung: Imhotep braucht das
Armband für seine Unsterblichkeit, Rick muss den Jungen rechtzeitig zum Tempel des
Skorpionkönigs bringen, um seinen Tod zu verhindern. Ebenso clever, wie er mit
der Unablässigkeit eines Stehaufmännchens alle Register der
Öffne-diese-Tür-nicht-sie-könnte-den-Tod-bringen-ach-egal-Schule aus B-Filmen der
vierziger Jahre zieht, verbindet er auch die Erzfeinde Imhotep und Rick, die den
gleichen Antrieb haben und das gleiche Ziel im Sinn haben, aber andere Mittel
verwenden und andere Zwecke verfolgen. Gleichzeitig gewinnt auch Rachel Weisz'
Evelyn an Kontur, der Sommers einen Hintergrund im antiken Ägypten schenkt, was
sie zur direkten Gegenspielerin von Imhoteps Liebe Anck-Su-Namun werden lässt.
Und natürlich kehren so gut wie alle Überlebenden des ersten Teils zurück, vor
allem John Hannah, der als Evelyns schlitzohriger Bruder die Lacher auf seiner
Seite hat und mit Ricks Sohn Alex ein blendendes Team bildet. Natürlich sind die
Schwächen mehr als evident: Bei einem Budget von 98 Mio. Dollar war es schier
unmöglich, alles so prächtig aussehen zu lassen, wie es sich die Filmemacher
vielleicht gewünscht hätten. Ärgerlich ist allerdings nur die monströse Version
des wiedererweckten Skorpionkönigs geraten, die nicht überzeugen kann (überhaupt
beschränkt sich der kräftig gehypte erste Filmauftritt von Wrestlingheld The Rock
auf etwa drei Minuten). Und natürlich hat es etwas Lähmendes, dass die Spielregeln
der Geschichte nach Belieben geändert werden können, um entweder neue Gefahren
zu kreieren oder den Helden Schlupfwinkel zu schenken. Letztlich wird diese
Kritik zu Staub verpuffen wie die Armee von Anubis in der Wüste, denn nach einem
Startwochenende von 68,1 Mio. Dollar in den USA stellt sich die Frage nicht mehr,
ob Sommers etwas falsch gemacht haben könnte. Gute Unterhaltung. [ts.Blickpunkt]
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