Film: Die Mumie kehrt zurück

 


 Titel  Die Mumie kehrt zurück
    The Mummy Returns
    The Mummy 2
 Land  USA
 Jahr  2001
 Genre  Abenteuer
    Fantasy
    Horror
 Länge Kino  130 min.
 Länge Fernsehen  118 min.
 FSK Kino  12
 FSK Fernsehen  12
 Regie  Stephen Sommers
 Ausf. Produzent  Bob Ducsay
    Don Zepfel
 Produzent  Sean Daniel
    James Jacks
 sonstiger Produzent  Megan Moran
 Kamera  Adrian Biddle
 Buch / Drehbuch  Stephen Sommers
 Musik  Glen Ballard "Forever May Not Be Long Enough"
    Edward Kowalczyk "Forever May Not Be Long Enough"
    Alan Silvestri
 Schnitt  Ray Bushey III
    Bob Ducsay
    Kelly Matsumoto
 Kinostart  11. Mai 2001 in USA, geplant
    24. Mai 2001 in Deutschland, geplant
 TV-Ausstrahlungen  24. April 2005, 20 Uhr 15 in RTL
    25. April 2005, 2 Uhr 20 in RTL
 Darsteller  Brendan Fraser als Richard 'Rick' O'Connell
    Rachel Weisz als Evelyn Carnahan O'Connell / Princess Nefertiri
    John Hannah als Jonathan Carnahan
    Arnold Vosloo als High Priest Imhotep
    Oded Fehr als Ardeth Bey
    Dwayne "The Rock" Johnson als Mathayus, The Scorpion King
    Freddie Boath als Alexander 'Alex' O'Connell
    Patricia Velasquez als Meela Nais/Anck Su Namun
    Alun Armstrong als Baltus Hafez
    Adewale Akinnuoye-Agbaje als Lock-Nah
    Shaun Parkes als Izzy Buttons
    Bruce Byron als Red
    Joe Dixon als Jacques
    Tom Fisher als Spivey
    Aharon Ipalé als Pharaoh Seti I
    Quill Roberts als Shafek
    Donna Air als Showgirl with Jonathan
    Trevor Lovell als Mountain of Flesh
    Max Cavalera als Scorpion King (voice)
    Stephen Sommers als Man sitting in the bathtub at Izzy's place
    Rocky Taylor als Man In Alley
 Bemerkungen  Kostüme: John Bloomfield
    SFX: Industrial Light & Magic
    Produktionsfirma: Universal Pictures / Alphaville Productions
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London 1935: Zehn Jahre nach ihrer schauerlichen Begegnung mit dem ägyptischen Hhohepriester Imhotep führen Rick O'Connell und Evelyn ein glückliches Familienleben. Sohn Alex ist acht Jahre alt. Tausende Kilometer entfernt, unter dem Sand der Sahara, kündigt sich jedoch Unheil an. Der Skorpionkönig, ein wüster Krieger, ist im Begriff aufzuerstehen. Der Verdammte plant einen vernichtenden Angriff auf die Welt. Gleichzeitig rüstet in London, direkt vor Ricks Haustür, eine Untote zum Gegenschlag: Imhoteps ebenso schöne wie ruchlose Geliebte...


Fortsetzung des Blockbusters von 1999, in dem der wiedererweckte Bösewicht Imhotep auf eine noch größere ägyptische Macht trifft. [DVD & Video Markt]


London, 1935: Zehn Jahre nach ihrer schauerlichen Begegnung mit dem mumifizierten Hohepriester Imhotep führen Rick und Evelyn ein glückliches Familienleben. Sie ahnen nicht, dass sich unter dem Sand der Sahara ein neuer Albtraum zusammenbraut. Ein wilder Krieger namens Scorpion King steht kurz vor seiner Wiedererweckung, die er zum Generalangriff auf die zivilisierte Welt nutzen will. Nur einer könnte ihn besiegen: der rachsüchtige Imhotep. So bereiten dessen fanatische Anhänger seine Auferstehung vor - mitten im Britischen Museum... Nach 'Die Mumie' aus dem Jahre 1999 wartet Regisseur und Drehbuchautor Stephen Sommers im zweiten Teil seines Action-, Abenteuer- und Romantikmix' im Indiana-Jones-Stil mit noch verblüffenderen Tricks und imposanten Landschaftsaufnahmen auf. Neben einem sympathischen Brendan Fraser und 'Mumie' Arnold Vosloo tritt diesmal auch Wrestling-Superstar Dwayne 'The Rock' Johnson als unheilvolle Reinkarnation in Aktion. Augenzwinkernder Horror für Fans actionreicher Abenteuer. [VideoWoche]


Wer jemals einen Zweifel daran gehabt haben könnte, dass die Nachfrage nach einem vierten Teil der 'Indiana Jones'-Reihe größer denn je ist, der wird von 'Die Mumie kehrt zurück' eines Besseren belehrt. Mehr noch als beim Original von 1999, das weltweit 415 Mio. Dollar einspielen konnte, setzt Stephen Sommers bei seiner opulenten Fortsetzung auf die Qualitätsmerkmale, die den Mann mit dem Fedorahut zur Filmikone werden ließen, während er gleichzeitig die ohnehin nur dürftig vorhandenen Horrorelemente weiter an den Rand drängte. In allen Belangen größer und aufwändiger, liefert die neue Konfrontation des Glücksritters Brendan Fraser mit dem übermächtigen Imhotep als erster großer Popcorn-Film des Jahres unbändige Actionunterhaltung ohne Unterlass, die alle Fans zufrieden stellen sollte.
Mehr ist mehr, war das offensichtliche Credo der Filmemacher, die sich rühmen können, den ersten Film gedreht zu haben, der streng genommen ein einziger großer Showdown ist, 129 Minuten lang: Unablässig reiht sich in dieser rastlosen, immer bis zum äußersten Bildrand mit süffigen Details ausgefüllten Reizüberflutung der Sinne eine spektakuläre Sequenz an die nächste. Jede einzelne von ihnen würde fast jedem anderen Film zum absoluten Höhepunkt gereichen. Hier folgen sie im Minutentakt, mühelos aus dem Ärmel geschüttelt: eine fabelhafte Verfolgungsjagd in einem Doppeldeckerbus durch London, ein aufregender Messerkampf zwischen zwei maskierten ägyptischen Schönheiten, eine Hatz durch eine Schlucht, in der ein Turbo-Ballon à la Jules Verne von einer Flutwelle gejagt wird, ein Überfall pygmäenartiger Wesen in einem undurchsichtigen Dschungel, immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen mit endlosen Massen von Kämpfern und das schier nicht enden wollende Schlussduell im Tempel des Skorpionkönigs.
Mit dieser mythischen Fabelfigur und ihrem Fluch beginnt der Film auch, der Exposition und Figurenentwicklung auf das nicht mal Allernötigste reduziert, um sich mehr Raum für bloßes Spektakel zu gönnen. Vielmehr geschieht alles gleichzeitig, was gleichermaßen Qualität und Fluch ist: Was nutzt die schönste Kulisse, wenn man dem Publikum nicht die Zeit lässt, über sie zu staunen. Was nutzen hochemotionale Momente, wenn man gleichzeitig mit einem Füllhorn anderer Eindrücke konfrontiert wird. Denn es besteht kein Zweifel, dass Sommers zwar einerseits den trashigen Charme des Originals für die absurde Amplifikation der Action geopfert hat, andererseits aber auch eine stärkere Geschichte mit überzeugenderer Motivation der Figuren liefert. Denn diesmal steht nicht nur für die erneut reanimierte Mumie Imhotep die große Liebe auf dem Spiel, sondern auch für den Abenteurer Rick O'Connell, der zehn Jahre nach den Ereignissen des Originals seine Liebe Evelyn geheiratet hat, eine amüsante Beziehung im Stil von 'Der dünne Mann' führt und mit seinem Sohn Alex ein Kind großzieht, das die besten Eigenschaften seiner Eltern in sich vereint.
Durch eine Verkettung der Ereignisse gerät das Armband des Skorpionkönigs an das Handgelenk des Jungen und die Geschichte dadurch in Bewegung: Imhotep braucht das Armband für seine Unsterblichkeit, Rick muss den Jungen rechtzeitig zum Tempel des Skorpionkönigs bringen, um seinen Tod zu verhindern. Ebenso clever, wie er mit der Unablässigkeit eines Stehaufmännchens alle Register der Öffne-diese-Tür-nicht-sie-könnte-den-Tod-bringen-ach-egal-Schule aus B-Filmen der vierziger Jahre zieht, verbindet er auch die Erzfeinde Imhotep und Rick, die den gleichen Antrieb haben und das gleiche Ziel im Sinn haben, aber andere Mittel verwenden und andere Zwecke verfolgen. Gleichzeitig gewinnt auch Rachel Weisz' Evelyn an Kontur, der Sommers einen Hintergrund im antiken Ägypten schenkt, was sie zur direkten Gegenspielerin von Imhoteps Liebe Anck-Su-Namun werden lässt.
Und natürlich kehren so gut wie alle Überlebenden des ersten Teils zurück, vor allem John Hannah, der als Evelyns schlitzohriger Bruder die Lacher auf seiner Seite hat und mit Ricks Sohn Alex ein blendendes Team bildet. Natürlich sind die Schwächen mehr als evident: Bei einem Budget von 98 Mio. Dollar war es schier unmöglich, alles so prächtig aussehen zu lassen, wie es sich die Filmemacher vielleicht gewünscht hätten. Ärgerlich ist allerdings nur die monströse Version des wiedererweckten Skorpionkönigs geraten, die nicht überzeugen kann (überhaupt beschränkt sich der kräftig gehypte erste Filmauftritt von Wrestlingheld The Rock auf etwa drei Minuten). Und natürlich hat es etwas Lähmendes, dass die Spielregeln der Geschichte nach Belieben geändert werden können, um entweder neue Gefahren zu kreieren oder den Helden Schlupfwinkel zu schenken. Letztlich wird diese Kritik zu Staub verpuffen wie die Armee von Anubis in der Wüste, denn nach einem Startwochenende von 68,1 Mio. Dollar in den USA stellt sich die Frage nicht mehr, ob Sommers etwas falsch gemacht haben könnte. Gute Unterhaltung. [ts.Blickpunkt]

 
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aktualisiert am 2000-11-03...2005-05-02 durch JSD