Das diabolische Genie Sir August de Winter hat eine Maschine erfunden, die
ihn das Klima beherrschen läßt. Und er droht, die Welt in ein eisiges Inferno
zu stürzen, wenn seine wahnsinnigen Forderungen nicht erfüllt werden. Höchste
Zeit für den Secret Service, seine besten Leute auf den Fall anzusetzen - zwei
unschlagbare Super-Agenten, die Sir August mit perfektem Stil, eiskalter
Präzision und knochentrockenem Humor den Kampf ansagen...
Absolut kult und cool wie nie - John Steed und Emma Peel sind wieder da, in
einem einem bombastischen Action-Spektakel... [Covertext]
Jonathan Steed und Emma Peel, die Helden der gleichnamigen "klassischen"
Fernsehserie aus den sechziger Jahren, nehmen es auf der Kinoleinwand mit
einem machtbesessenen Schotten auf, der das globale Wetter nach Lust und
Laune manipulieren kann. Ein trotz der akzeptablen Besetzung der Hauptrollen
fehlinszenierter Film, dem es für eine Satire an Leichtigkeit und für einen
Actionfilm an Einfällen mangelt.
[Zoom, 9/1998]
(...) Die durchaus tauglichen Einfälle des Drehbuchs werden vom Regisseur
jedoch geradezu exemplarisch fehlinszeniert. Krampfhafte Übertreibungen statt
absurd leichter Satire, uninspirierte Paraphrasen des Batman-Ambientes statt
kreativem Understatement und das Fehlen des ironischen Charmes reduzieren
die Geschichte zunehmend auf Comicformat, die zuletzt nicht einmal durch ihre
eher läppisch wirkende Action punkten kann.
[multimedia]
(...) Bis zuletzt tat sich Warner Bros. schwer mit dem Film. Immer wieder wurde
das Drehbuch umgeschrieben, in letzter Minute der Komponist gefeuert, der die
legendäre Serienmusik nicht übernehmen wollte, und kurz vor Kinostart die 131
Filmminuten radikal auf 89 gestutzt. Da blieb nicht nur der ein oder andere
Handlungsfaden, sondern auch die Logik auf der Strecke. Und so mag das Studio
auch zum Endprodukt nicht stehen. Erstmals gab es für einen Blockbuster dieser
Größenordnung (70 Mio. Dollar Produktionskosten) keine Pressevorführung.
Selbst bei der Premiere in London wurde dem erstaunten Publikum statt des
Films nur der Soundtrack präsentiert. Damit hat Warner Bros., mitten in ihren
Feierlichkeiten zum 75jährigen Bestehen, die ganze Kinobranche düpiert.
[Peter Zander, Berliner Morgenpost, 26.8.1998]
Dieser Film ist gar kein Film, sondern eine Ruine. Ganz offensichtlich wurde an
dem US-Remake der britischen 60er-Jahre-Serie bis zur letzten Sekunde - und
wohl auch noch danach - herumgeschnippelt. So kommt es, daß es keine
Geschichte gibt, sondern nur eine Abfolge von Albernheiten. Vergeblich
versuchen Uma Thurman und Ralph Fiennes als Emma Peel und John Steed den
Stil und Witz der Originale zu koopieren, sie bleiben blasses Zitat. Und Sean
Connery als Bösewicht, der das Wetter kontrolliert und mit meteorologischer
Macht die Welt erpreßt, erinnert in seinem Spiel an Dr. Best beim Präsentieren
alter Zahnbürsten. Anzunehmen, daß die Stars sich schämen: Der Weltpremiere
in London jedenfalls blieben alle drei fern.
[tip, 19/1998]
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