Stöcker hat Walter Roth mit dem Krankentransport des leicht verletzten Siegfried
beauftragt, und so treffen sie gemeinsam auf dem Freihof ein. Ruth ist
überglücklich, ihre große Liebe wieder zu sehen, und auch Elisabeths und Walters
Wiedersehen verläuft stürmisch. Nach nur einer Nacht erwartet sie ein Kind von ihm.
Ruth aber hält einen Teil der Verabredung mit Stöcker nicht ein. Zwar schickt
sie die hochschwangere Elisabeth nach Halle, wo sie sich in ihrem ehemaligen
Internat bei den Nonnen verstecken soll. Sie selber aber kann und will ihren
Traum nicht aufgeben. Entweder überlebt sie auf dem Freihof, oder gar nicht.
Mit Hilfe der Weidlers richtet sie ein Versteck im Heuboden ein, das Ruth unter
immer währendem Protest für mehrere Jahre zum Unterschlupf wird. Sie lebt als
Gefangene auf dem eigenen Hof und erwehrt sich der erzwungenen Tatenlosigkeit
durch heimliches Schnapsbrennen in ihrem Versteck. So erreicht sie die Nachricht
von der Ankunft der Amerikaner auf dem Dach der Scheune beim nächtlichen
Luftschnappen. Pfreimel flüchtet vor den vorrückenden Truppen, die ihn als
nationalsozialistischen Bürgermeister sofort gefangen nehmen würden. Ruth fackelt
nicht lange und steckt Pfreimel sofort in ihr eigenes Versteck im Heu. Doch die
Befreiung wird für Ruth schnell zum Albtraum. Zwar kommt Elisabeth mit Ruths
Enkelsohn Horst endlich aus Halle zurück, doch Siegfried wird von den Amerikanern
als ehemaliges Mitglied der SS gefangen genommen.
Elisabeth, die seit Jahren nichts mehr von Walter Roth gehört hat, arbeitet für
die amerikanische Besatzungsmacht und tut ihr Bestes, sich für Siegfried
einzusetzen und zwischen ihrer Mutter und den Amerikanern zu vermitteln. Sehr
zum Leidwesen Ruths entwickeln sich zarte Bande zwischen ihr und Colonel Stone,
der sich dennoch nicht erweichen lässt, Siegfried ohne die ordnungsgemäße
Untersuchung frei zu lassen.
Schon bald wird die amerikanische Besatzungsmacht durch die Rote Armee verdrängt.
Mit ihnen wird das Elend offenbar, in das der jahrelange Krieg, das Morden, der
Hunger Europa gestürzt haben. Stone lässt Siegfried frei, damit er nicht den
Russen in die Hände fällt. Und mit Siegfried kehrt auch Ruths Lebensmut zurück.
Zäh streitet sie sich Tag für Tag mit Oberst Gambarow, der ihren Freihof
enteignet und der Familie nur zwei kleine Zimmer überlassen hat. Verzweifelt
wehrt sie sich dagegen, den Hof weiter verkommen zu lassen und versucht, wieder
Ordnung zu schaffen. Mit einer List gelingt es ihr sogar, Otto Pfreimel, den
die Russen gefangen genommen haben und als ehemaligen nationalsozialistischen
Bürgermeister in ein Gefangenenlager abtransportieren lassen wollen, zu retten.
Doch der nächste Schicksalsschlag steht schon bevor. Gambarow schickt Siegfried
mit den anderen verbliebenen arbeitsfähigen Männern Bleichrodes in das
Uran-Bergwerk nach Aue. Abermals sind die Liebenden getrennt. In ihrer Trauer
kann Ruth es kaum glauben, als ihre Schwester Käthe eines Tages vor ihr steht.
Sie war als Jüdin und Kommunistin mit Stöckers Hilfe gerade noch rechtzeitig
aus Berlin geflohen und hatte das Dritte Reich von Moskau aus bekämpft. Das
Wiedersehen der beiden Schwestern nach Jahren der Ungewissheit ist einer der
glücklichsten Momente in Ruths Leben. Gemeinsam beweinen sie ihre Schwester
Gretchen, die den Mordfabriken der Nazis zum Opfer gefallen ist. Käthe kann
auch in Erfahrung bringen, dass Siegfried krank ist und aus Aue entlassen
werden soll. Als Siegfried schwer gezeichnet aus den Bergwerken zurückkehrt,
soll endlich alles wieder gut werden. Gemeinsam wollen Ruth und Siegfried von
vorne anfangen.
Doch Siegfried ist schwer lungenkrank und stirbt viel zu jung kurz nach seiner
Rückkehr. Ruth bleibt auf ihrem Land zurück, dem Stück Erde, für das sie eher
gestorben wäre, als es zu verlassen. Sie lebt noch lange inmitten ihrer Lieben
mit Siegfrieds tröstenden Worten im Herzen: Die Liebe ist eine ewige Sache,
die hört niemals auf, schlimmstenfalls das Leben.
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