1. Teil:
Dr. Robert Thelen ist katholischer Priester in einer kleinen Gemeinde in Bayern.
Sein Leben ist die Kirche, der tiefe Glaube an Gott und das Zölibat. Auf dem Weg
zum Geburtstagsfest seines Neffen Nicolai passiert es: ein Moment der Unachtsamkeit
am Steuer, Vollbremsung und ein riesiger weißer, fast himmlischer Schleier legt sich
über die Windschutzscheibe seines Wagens. Robert steigt empört aus. Vor ihm steht
eine weiß gekleidete Frau, die sich gerade ihren Helm vom Kopf reißt: Robert blickt
in die Augen einer wunderschönen, faszinierenden Frau. "Der Wind hat sich gedreht",
meint sie lapidar, lächelt ihn an und rafft ihren Fallschirm zusammen. Doch Robert
hört nicht, was sie sagt, er steht da, wie in Watte gepackt. Verträumt sehen sich
die beiden an. Robert spürt in diesem Moment, dass seine Welt, in der er sich bis
jetzt bewegt hat, nun eine andere ist.
Nicolai ist von Roberts Geburtstagsgeschenk, einem kleinen Holzboot, fasziniert. Er
will es sofort schwimmen lassen. Doch Robert ist mit seinen Gedanken woanders, am
Himmel, wo gerade ein kleines Sportflugzeug seine Kreise zieht. Es ist verdächtig
ruhig im Garten geworden. Als seine Schwägerin Carla, und Robert Nicolai nach einer
Weile vermissen, ahnt Robert Schreckliches. Er läuft zum Teich und erkennt das
Unglück auf der Stelle: Der leblose Körper des Kleinen schwimmt an der Oberfläche,
neben ihm das bunte Holzboot. Im Krankenhaus stellt Chefarzt Dr. Rainer Bach eine
fürchterliche Diagnose: Nicolai liegt aufgrund des längeren Sauerstoffmangels im
Koma. Ein Ende ist nicht abzusehen. Robert geht in seine Kirche und betet zu Gott.
Er wirft sich vor, an dem Unfall Schuld zu tragen. Er wirft sich vor, an die schöne
Unbekannte gedacht zu haben, die ihm seit der morgendlichen Begegnung nicht mehr
aus dem Kopf geht. Sarah Linde ist klitschnass. Ein Gewitter hat sie auf ihrem
Fahrrad überrascht. Schutzsuchend öffnet sie die Kirchenpforte, um im Inneren das
Ende des Regenschauers abzuwarten. Dann sieht sie ihn, den Mann, in den sie sich
auf Anhieb verliebt hat. Verstört blickt sie auf sein Gewand: "Sie sind Priester?"
Die beiden stehen sich sprachlos gegenüber, in dem Wissen, dass ihre Begegnung die
große Liebe ist.
Robert erfährt, dass Sarah Linde die langjährige Freundin von Dr. Bach, dem neuen
Leiter des Krankenhauses ist. Er versucht, ihre Existenz zu verdrängen und fährt
nach München, um im bischöflichen Ordinariat um eine Spende für seine defekte
Kirchenorgel anzufragen. Der Bischof lehnt ab, vertröstet ihn jedoch mit der Aussicht,
bald nach Rom versetzt zu werden. Robert schlendert leicht verärgert durch die
Fußgängerzone. Plötzlich sieht er Sarah an einem Obststand stehen. Obwohl er sich
mit all seinen Kräften gegen die verbotene Liebe wehrt, endet ihr Wiedersehen in
einer leidenschaftlichen Liebesnacht, die sein Leben entscheidend verändern wird.
2. Teil:
Sarah ist verschwunden. Nachdem die Liebesbeziehung zu Robert bekannt wurde und
Robert sich ihr gegenüber nicht entschlossen genug verhielt, hat sie den Ort
verlassen. Robert sucht Rainer auf, um ihn um Hilfe zu bitten. Er ist sich bewusst
geworden, dass er ein Leben ohne sie nicht führen kann. Doch Rainer weist ihm
wutentbrannt die Tür. Dann erinnert sich Robert an die kurzen Stunden mit Sarah
in München. Er fährt dorthin und sucht sie, erst im Hotel und schließlich in der
psychiatrischen Klinik, in der Sarahs kranke Freundin liegt. Sein Warten wird
belohnt. Sarah gesteht Robert, dass sie von ihm schwanger ist. Das Glück scheint
nun vollkommen zu sein. Spontan fahren sie nach Venedig, in die Stadt der Liebe,
um ihr Wiedersehen zu feiern.
Zurück in Bayern bittet Robert seinen Bruder Michael, ihn und Sarah in seinem Haus
aufzunehmen. Michael zögert erst. Er weiß, dass das ganze Dorf bereits über diese
Beziehung lästert, und fürchtet als Schreinermeister um seine Kunden. Auch Lukas,
Abt im nahe gelegenen Kloster und engster Freund Roberts, rät Robert von einer
Legalisierung seiner Beziehung zu Sarah ab. Die Liebe der beiden ist allerdings
stärker. Auch als Robert seine Dozentenstelle an der Universität verliert, ist
Sarah stark genug, um ihn zu trösten. Sie ist schließlich freischaffende
Journalistin und kann für beide den Unterhalt verdienen.
Sarah wird von Carla und Michael bald akzeptiert. Sie kümmert sich rührend um
Nicolai, der wieder ganz genesen ist. Selbst Pater Lukas erkennt, dass es keinen
Sinn macht, die Liebe zwischen Robert und Sarah anzuzweifeln. Sarah wartet
sehnsüchtig auf die Geburt ihres Kindes.
Eines Morgens bricht sie unverhofft in der Küche zusammen. Im Krankenhaus stellt Dr.
Bach fest, dass das Kind gesund ist. Es ist Sarahs Gesundheitszustand, über den sich
Robert Gedanken machen muss. Sie hat Leukämie und sollte sich sofort einer
Chemotherapie unterziehen, wenn sie ihr eigenes Leben nicht aufs Spiel setzen will.
Sarah entscheidet sich dagegen. Sie will ihr ungeborenes gemeinsames Kind nicht
durch eine Chemotherapie töten. Robert versucht verzweifelt, ihr diesen Entschluss
auszureden. Er kann ohne sie nicht leben. Alles hat er für diese Liebe aufgegeben,
um sein Glück zu finden. Wie kann sie ihn jetzt allein lassen? Ein hoffnungsloser
Kampf beginnt.
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