Paul Wittkowski ist ein Spezialist, wenn es um das Aufbrechen von Tresoren
geht. Diese Berufung hat ihm schon so manches Jahr Gefängnis eingebracht.
Nun ist er allerdings zu Unrecht verurteilt worden, ein anderer Gauner hat
nämlich seine Arbeitsweise nachgeahmt. Natürlich will ihm das keiner glauben,
und so beschließt Paul auszubrechen. Unterschlupf sucht er in einer Kirche,
denn, so die Ansicht des Flüchtigen, wenn der liebe Gott so allmächtig ist,
wie alle behaupten, dann wird er dieses Missverständnis auch wieder bereinigen.
Zunächst entdeckt Wittkowski aber, dass ihm alle Türen offen stehen, wenn er
sich als Geistlicher ausgibt. In der Gemeinde von Pfarrer Steiner, mit dem
er sich blendend versteht, wird er herzlich aufgenommen. Dem jungen "Kollegen"
steht er im Kampf gegen den reichen Fabrikanten Baumberger bei, und, nicht
zuletzt aufgrund seiner kriminellen Fähigkeiten, gelingt es ihm ab und zu,
dem Schicksal im Dorf etwas nachzuhelfen. Die Bewohner schreiben diese
Ereignisse eher ihren inbrünstigen Gebeten zu, nur Steiner hat Paul inzwischen
durchschaut. Da er vom guten Kern des falschen Priesters überzeugt ist, lässt
er ihn jedoch gewähren. Eines Tages taucht die Polizei auf, und Wittkowski
beschließt, wieder seiner alten Berufung zu folgen. Als er von einem Kollegen
verraten wird, landet er schließlich doch in den Armen der Polizei. Aber
dieses Mal scheint es der liebe Gott wirklich gut mit ihm zu meinen -
zumindest, falls er in Zukunft einem ehrbaren Beruf nachgehen sollte.
In der Begründung der Filmbewertungsstelle Wiesbaden für das Prädikat "Besonders
wertvoll" heißt es: "Der Film überzeugt durch sein dichtes, geschlossenes
Drehbuch, die Brillanz der Darstellung und die stilistische Sicherheit, mit
der er den Ton der Komödie zu treffen weiß. Im Mittelpunkt der lebendigen, mit
reichem Humor und vielen zügigen Pointen ausgestatteten Handlung steht eine
echte Don-Camillo-Figur, dargestellt von Gert Fröbe, dem mit dieser Interpretation
der entscheidende Durchbruch in das Charakterfach der Komödie glückt. Neben
seiner glänzenden darstellerischen Leistung ist vor allem auch die Leistung
von Rudolf Vogel lobend hervorzuheben." Gert Fröbe gehörte bis zu seinem Tod
1988 im Alter von 75 Jahren zu den wenigen auch international gefragten
deutschen Schauspielern. Zu einem der Höhepunkte seiner Karriere zählt
sicherlich die Dürrenmatt-Verfilmung "Es geschah am hellichten Tag" (1958).
Der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes bleibt neben den zahlreichen
deutschen Produktionen, in denen er mitwirkte, auch durch seine Darstellung
des James-Bond-Gegenspielers "Goldfinger" (1964) unvergessen. [ZDF]
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