Film: Der Gauner und der liebe Gott

 


 Titel  Der Gauner und der liebe Gott
 Land  Deutschland
 Jahr  1960
 Genre  Krimi
    Komödie
 Länge Fernsehen  95 min.
 Regie  Axel von Ambesser
 TV-Ausstrahlungen  25. November 2004, 1 Uhr 35 in ZDF
 Darsteller  Gert Fröbe als Paul Wittkowski
    Karlheinz Böhm als Pfarrer Steiner
    Ellen Schwiers als Maria Holzmann
    Manfred Kunst als Peter (ihr Sohn)
    Lucie Englisch als Frau Nestle
    Rudolf Vogel als Baumberger
    Barbara Gallauner als Fräulein Mauer
    Hans J. Diedrich als Wachtmeister Franke

Paul Wittkowski ist ein Spezialist, wenn es um das Aufbrechen von Tresoren geht. Diese Berufung hat ihm schon so manches Jahr Gefängnis eingebracht. Nun ist er allerdings zu Unrecht verurteilt worden, ein anderer Gauner hat nämlich seine Arbeitsweise nachgeahmt. Natürlich will ihm das keiner glauben, und so beschließt Paul auszubrechen. Unterschlupf sucht er in einer Kirche, denn, so die Ansicht des Flüchtigen, wenn der liebe Gott so allmächtig ist, wie alle behaupten, dann wird er dieses Missverständnis auch wieder bereinigen. Zunächst entdeckt Wittkowski aber, dass ihm alle Türen offen stehen, wenn er sich als Geistlicher ausgibt. In der Gemeinde von Pfarrer Steiner, mit dem er sich blendend versteht, wird er herzlich aufgenommen. Dem jungen "Kollegen" steht er im Kampf gegen den reichen Fabrikanten Baumberger bei, und, nicht zuletzt aufgrund seiner kriminellen Fähigkeiten, gelingt es ihm ab und zu, dem Schicksal im Dorf etwas nachzuhelfen. Die Bewohner schreiben diese Ereignisse eher ihren inbrünstigen Gebeten zu, nur Steiner hat Paul inzwischen durchschaut. Da er vom guten Kern des falschen Priesters überzeugt ist, lässt er ihn jedoch gewähren. Eines Tages taucht die Polizei auf, und Wittkowski beschließt, wieder seiner alten Berufung zu folgen. Als er von einem Kollegen verraten wird, landet er schließlich doch in den Armen der Polizei. Aber dieses Mal scheint es der liebe Gott wirklich gut mit ihm zu meinen - zumindest, falls er in Zukunft einem ehrbaren Beruf nachgehen sollte.

In der Begründung der Filmbewertungsstelle Wiesbaden für das Prädikat "Besonders wertvoll" heißt es: "Der Film überzeugt durch sein dichtes, geschlossenes Drehbuch, die Brillanz der Darstellung und die stilistische Sicherheit, mit der er den Ton der Komödie zu treffen weiß. Im Mittelpunkt der lebendigen, mit reichem Humor und vielen zügigen Pointen ausgestatteten Handlung steht eine echte Don-Camillo-Figur, dargestellt von Gert Fröbe, dem mit dieser Interpretation der entscheidende Durchbruch in das Charakterfach der Komödie glückt. Neben seiner glänzenden darstellerischen Leistung ist vor allem auch die Leistung von Rudolf Vogel lobend hervorzuheben." Gert Fröbe gehörte bis zu seinem Tod 1988 im Alter von 75 Jahren zu den wenigen auch international gefragten deutschen Schauspielern. Zu einem der Höhepunkte seiner Karriere zählt sicherlich die Dürrenmatt-Verfilmung "Es geschah am hellichten Tag" (1958). Der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes bleibt neben den zahlreichen deutschen Produktionen, in denen er mitwirkte, auch durch seine Darstellung des James-Bond-Gegenspielers "Goldfinger" (1964) unvergessen. [ZDF]

 
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aktualisiert am 2004-06-01...2005-11-25 durch JSD