Kathleen und Joe bauen über E-mail eine anonyme Beziehung auf. Im New Yorker Alltag
aber sind sie sich nicht grün, weil Kathleens kleiner Buchladen von Joes Ladenkette
geschluckt wird. Zu guter Letzt finden sich die beiden doch. Remake von Lubitschs
"The Shop around the Corner" (1940), geschrieben vom Frauenteam, das mit "Sleepless in
Seattle" (1993) erfolgreich war. Charmante Stadtromanze, in der einige dramaturgische
Untiefen durch das brillante Zusammenspiel von Meg Ryan und Tom Hanks wettgemacht werden.
[Zoom 2/1999]
Schlaflos in Manhattan: Im Zeitalter von Cybersex und Online Dating sind es ausgerechnet
zwei New Yorker, die sich in einem Chatroom anonym schriftlich kennen- und anschließend
lieben lernen. Nachdem sie es mit dem Duo Hanks/Ryan schon einmal zu einem Millionenerfolg
gebracht hat, wendet sich Regisseurin Nora Ephron wieder kaum von der bewährten Formel
ab, eingeschlossen eines melodischen Soundtracks. Von Anfang an ist es also wieder
einmal klar, daß sich die beiden finden werden, egal wie tief die Kluften am Anfang
sind. (...) Der neue Film lebt von seinen urbanen Schauplätzen und hat eine ganze Flut
von attraktiven Nebenrollen, die dafür sorgen, daß die filmisch nicht sonderlich
attraktive Tätigkeit des E-Mail-Schreibens nicht langweilig wird. Ein paar bösartige
Bonmots sind ebeno dabei wie unverblühmt romantische Ratschläge, die sich unser
Traumpaar natürlich zu Herzen nimmt. [Andreas Fuchs, Filmecho/Filmwoche, 2/1999]
Ich bin weder nett, keß noch niedlich. Und der süße kleine Fratz für den mich viele
halten, bin ich schon gar nicht. Fragen Sie mich nicht nach meinem romantischsten
Erlebnis - ich kann mich an nichts erinnern. Ich bin eher unsentimental. Und sehr
erdverbunden. [Meg Ryan im Interview, Focus, 8.2.1999]
(...) Den Kitsch hat sie meist unter Kontrolle, die spritzige Selbstironie hält sie
leider nicht durch, dafür aber den schmeichelnden Blick auf ihre Hauptdarstellerin.
Ephron weiß seit "Schlaflos in Seattle" um die Unwiderstehlichkeit der steril erotischen
Paarung Meg Ryan und Tom Hanks. Zwei verstotterte Darlings, für die - existierte es noch
nicht - das Wörtchen nett erfunden werden müßte. Am Ende ist Kelly zwar um ihre
Buchhandlung ärmer, aber um einen liebenden Buch-Tycoon reicher. Und das Internet
ist immer noch die schönste Nebensache der Welt. [Stefanie Schild, AZ, 11.2.1999]
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