April 1945. Alliierte Truppen rücken auf eine kleine deutsche Stadt vor. Da
alle Reserven erschöpft sind, werden sieben sechzehnjährige Jungen von der
Schulbank weg eingezogen und mit dem Befehl eingesetzt, die Brücke vor der
Stadt bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Nach einem Tieffliegerangriff,
bei dem der kleine Sigi getötet wird, stellen sich die Jungen in einer Mischung
aus nationaler Begeisterung und Rachegefühlen den anrollenden Panzern entgegen.
Nur zwei - Mutz und Scholten - überleben das blutige Gemetzel. Die Sinnlosigkeit
ihres Widerstandes zeigt sich aber, als ein deutsches Kommando die strategisch
unwichtige Brücke sprengen will. In ohnmächtiger Wut schießt Mutz den Feldwebel
nieder. Die sich zurückziehenden Pioniere erwidern das Feuer und treffen Scholten.
In der Geschichte des internationalen Kinos gibt es zahllose Produktionen mit
dem Etikett Antikriegsfilm, doch nur wenige, die die Sinnlosigkeit verheerenden
Völkermordes dokumentieren und kompromisslos Anklage erheben. Diese Beispiele
lassen sich an einer Hand abzählen: "Die Brücke" gehört ebenso unzweifelhaft dazu
wie Kubricks "Wege zum Ruhm", Kalatosows "Wenn die Kraniche ziehen" oder Gances
"J'accuse". Aus der Begründung der Filmbewertungsstelle Wiesbaden für das Prädikat
"Besonders wertvoll": "Der Film demonstriert Wahnwitz und Widersinn des Krieges
am nutzlosen Opfer einer Gruppe von Jungen, die wenige Tage vorher noch auf der
Schulbank saßen. Die einzelnen Stationen auf dem Weg in den sinnlosen Tod spiegeln
gleichnishaft den ganzen gewaltigen Sturz in die Katastrophe wider. Die
Parallelität von Einzelschicksal und Völkerschicksal verleiht dem Film seine
überzeugende Wucht und sein moralisches Gewicht. Die für die Endphase der deutschen
Kriegsführung charakteristischen Erscheinungen im menschlichen wie im militärischen
Schicksal sind bis in die feinste szenische Nuance hinein glaubhaft und auch von
der jüngeren Generation nachvollziehbar, die den Weltkrieg nur vom Hörensagen
kennt." [ZDF]
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