Film: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

 


 Titel  Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
 Land  Deutschland
    Österreich
 Jahr  1982
 Genre  Komödie
 Länge Fernsehen  125 min.
 Regie  Bernhard Sinkel
 TV-Ausstrahlungen  27. November 2004, 1 Uhr 15 in ZDF
 Darsteller  John Moulder-Brown als Felix Krull
    Klaus Schwarzkopf als Vater
    Daphne Wagner als Mutter
    Mareike Carrière als Olympia
    Franziska Walser als Genoveva
    Pierre-François Pistorio als Marquis de Venosta

Bernhard Sinkel bringt die irrwitzige Geschichte des Sohnes eines bankrotten Sekt-Fabrikanten, der sich mit schamlosem Charme und skrupelloser Verstellungskunst den Weg vom mittellosen Halbwaisen zum weltreisenden Marquis bahnt, in der ganzen Vielfalt der historischen Schauplätze auf die Leinwand; vom verluderten Elternhaus des Schaumweinerzeugers über das kaiserliche Paris bis zur ausladenden Stierkampfarena in Lissabon darf man den attraktiven John Moulder-Brown auf seinen Siegeszügen in die Arme schöner Frauen und in die Herzen edler Herren begleiten.

Felix Krull schafft sich schon als Kind im verfallenden Haushalt der bürgerlichen Sekterzeugerfamilie Krull seine eigene Welt: Er definiert sich selbst als den Mittelpunkt eines Hofstaates, in dem er sich alle Freuden und Freiheiten eines vornehmen und repräsentativen Lebens nimmt: Er wickelt seine Kindermädchen um den Finger, um von ihren Körpern zu naschen, belehrt und beehrt sie mit vornehmen Reden. Er stiehlt die Objekte seiner Begierde, so die teuren Pralinen seiner Eltern und später die Frauen anderer Männer, die sich ihm zu Füßen werfen, und windet sich gekonnt aus den starren gesellschaftlichen Verpflichtungen seiner Zeit. Sogar vor dem Militärdienst kann sich Felix mit seiner herausragenden Verstellungskunst drücken. Als Krull senior sich, völlig bankrott, das Leben nimmt, und Felix in einer verzweifelt tristen Lage steckt, vermittelt ihm sein Patenonkel eine Anstellung in einem Pariser Hotel, der er voller Erwartung entgegentritt. Nun beginnt der gesellschaftliche Höhenflug Krulls; ein Diebstahl, der ihn noch weit bringen soll, verschafft ihm das Startkapital für sein herrschaftliches Auftreten; seine Galanterie und Verführungskunst machen den Liftboy im Hotel de Ville schnell zum beliebtesten Oberkellner. Alsbald verstrickt sich der begehrte "Armand" in ein Eifersuchtsdrama: der hochrangige Marquis de Venosta will die Unterhaltungskünstlerin Zaza heiraten, die sich aber nur für dessen Geld, umso mehr aber für Krull und seine Schönheit interessiert...

Das ZDF zeigt die zweite Verfilmung eines der unterhaltendsten Werke von Thomas Mann: der ironische Schelmenroman "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" präsentiert sich in glanzvoller Schale.

"Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" zeichnet die Karriere eines charmanten "Taugenichts", der seine Verführungs- und Verstellungskünste unbekümmert für seinen gesellschaftlichen Aufstieg nutzt und somit, in Thomas Manns Sinne die Gutgläubigkeit einer Gesellschaft von Menschen thematisiert, die geradezu danach lechzt, belogen und betrogen zu werden.

Der 1953 in England geborene John Moulder-Brown war nach seinem Spielfilmdebüt im englischen Drama "Cry for the Streets" (GB, 1959) vorwiegend in englischen und US - amerikanischen Produktionen tätig. Aber auch in der beliebten deutschen Verfilmung "Heidi" unter der Regie von Delbert Mann von 1968 war er als Peter neben Maximilian Schell auf der Leinwand zu sehen. Im Moment steht er in Oliver Stones internationaler Produktion über Alexander den Großen als dessen Vater am Set.

Die Spielfilmversion ist die Zusammenfassung einer fünfteiligen Fernsehserie, die unter der Regie von Bernhard Sinkel entstand. [ZDF]

 
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aktualisiert am 2004-11-27...2005-05-18 durch JSD