In einem Geheimlabor der Armee wird mit Kindern, die über PSI-Fähigkeiten verfügen,
experimentiert. Doch die Tests geraten außer Kontrolle, die nur noch mit dem Abwurf
einer Atombombe gestoppt werden können. 31 Jahre später. Eine Motorradgang, angeführt
von Kaneda, durchstreift Neo-Tokio auf der Suche nach Action. Ungewollt gerät sie
an ein Geheimnis, das die gesamte Menschheit bedroht.
Durch Katsuhiro Otomos monumentales Manga-Meisterwerk Akira gewann der japanische
Zeichenstil in der westlichen Welt stark an Popularität. 1988 entstand unter seiner
Regie der darauf basierende Anime - zwar nicht ganz so komplex wie die Vorlage,
nichtsdestotrotz jedoch eine herausragende Arbeit in Otomos unverwechselbarem Stil.
Neo-Tokio steht Mitte des 21. Jahrhunderts am Rande von Anarchie und Chaos.
Rivalisierende jugendliche Motorradgangs beherrschen die Straßen. Tetsuo ist Mitglied
in Kanedas Gang. Eines Nachts hat er einen Zusammenstoß mit einem greisenhaft
aussehenden Kind, das Teil eines Regierungsprojekts namens Akira ist. Im Rahmen
dieses Projekts finden Experimente mit ausgewählten Kindern statt mit der Absicht,
deren psychokinetische Fähigkeiten zu verstärken und militärisch nutzbar zu machen.
Ausgelöst durch den Unfall entwickeln sich nun, verbunden mit abstrakten Halluzinationen,
bei Tetsuo selbst enorme Kräfte, deren zerstörerische Wirkung alte Freundschaften
belastet und zu deren Kontrolle den Militärs auf der einen sowie rebellischen Gruppen
auf der anderen Seite jedes Mittel recht ist -- sogar wenn dabei die ganze Stadt zerstört
würde.
Akira ist die Referenz des rasanten, grellen Cyberpunks, einer Welt, die kein anderer
Film besser an den Zuschauer zu vermitteln vermag. Die Animation ist atemberaubend
und bis in den Hintergrund erstaunlich detailliert. Die Story ist komplex, durchdacht
und abgehoben, hervorragend zu dieser Art Anime passend. Für den unvorbereiteten
Zuschauer allerdings wirkt sie leicht verwirrend, was durch die sich aus westlicher
Sicht ähnelnden Charaktere noch verstärkt wird. Vor dem Hintergrund eines
postapokalyptischen und korrumpierten Neo-Tokios, indem Militär und Rebellen um die
Vorherrschaft kämpfen, bleibt ein paar Jugendlichen, die ihre eigenen Probleme mit
sich und der Gesellschaft haben und immer wieder in den Mittelpunkt rasanter
Verfolgungen mit brutaler Gewalt geraten, nicht viel mehr als ihre Freundschaft.
Die deutsche Synchronisation ist bis auf wenige Ausnahmen gelungen. Auch der
begleitende Soudtrack trägt wundervoll zur gesamten Stimmung bei. Ein großartiger
Film. [Hans Lehn]
Neo-Tokio 2030: Eine actionhungrige Motorradgang von Cyberpunks schliddert in einen
Strudel geheimpolitischer Intrigen. Ungeheuer farbenprächtiges und explizit
gewalttätiges SF-Animationswerk, mit ausgeprägten Parallelen zu 'A Clockwork Orange'
und 'Blade Runner'. [Entertainment Markt]
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