Film: 28 Tage
 


Titel 28 Tage
Land USA
Jahr 2000
Länge Kino 106 min.
FSK Kino 12
Regie Betty Thomas
Produzent Jenno Topping
Co-Produzent Celia D. Costas
Kamera Declan Quinn
Buch / Drehbuch Susannah Grant
Musik Richard Gibbs
Schnitt Peter Teschner
Kinostart 4. Mai 2000
Darsteller Sandra Bullock als Gwen Cummings
  Viggo Mortensen als Eddie Boone
  Dominic West als Jasper
  Elizabeth Perkins als Lily
  Azura Skye als Andrea
  Steve Buscemi als Cornell
  Alan Tudyk als Gerhardt
  Mike O'Malley als Oliver
  Marianne Jean-Baptiste als Roshanda
  Reni Santoni als Daniel
  Diane Ladd als Bobbie Jean
  Margo Martindale als Betty
  Susan Krebs als Evelyn
  Loudon Wainwright III als Guitar Guy
  Katie Scharf als Young Gwen
  Meredith Deane als Young Lily
  Elizabeth Ruscio als Mom
  Kathy Payne als Aunt Helen
  Lisa Sutton als Dr. Stavros
  Joanne Pankow als Saleslady/Night Tech
  Corinne Reilly als Vanessa
  Andrew Dolan als Groom
  Maeve McGuire als Groom's Mother
  Jim Moody als Chauffeur
  Christina Chang als Bridesmaid
  Adam Pervis als Younger Boy at Gas Station
  Dan Byrd als Older Boy at Gas Station
  Ric Reitz als Father at Gas Station
  Suellen Yates als Andrea's Mother
  Frank Hoyt Taylor als Equine Therapist
  Brittani Warrick als Traci
  Elijah Kelley als Darnell
  Mike Dooly als Marty
  Wendee Pratt als Elaine
  Bill Anagnos als NY Cabdriver
  Terry Adams als Wedding Band Member
  Tom Ardolino als Wedding Band Member
  Joey Spampinato als Wedding Band Member
  Johnny Spampinato als Wedding Band Member
  Jason Fuchs als Kid
  Steve Hansen als Rehab Graduate
  Julie St. Claire als Danica
  Jack Armstrong als Falcon (Soap Opera Cast)
  Judith Chapman als Deirdre (Soap Opera Cast)
  Suzanne Davis als Darian (Soap Opera Cast)
  Rod McCary als Dr. Griffin Hartley (Soap Opera Cast)
  Patricia M. Fairchild als Cafeteria Worker
  Jill Larson
Stunt(wo)men Daniel W. Barringer (Stunt Coordinator)
  Cal Johnson
  Jalil Jay Lynch
Bemerkungen Casting: Francine Maisler
  Szenenbild: Marcia Hinds
  Bauten/Dekorationsbau: Rick Butler
  Bauten/Dekorationsbau: Robert Guerra
  Bauten/Dekorationsbau: Bo Johnson
  Bühnenbildner/Ausstatter: Debra Schutt
  Kostüme: Ellen Lutter
  Maske/Frisuren: Tony Gardner
  Produktionsleiter: Monica Levinson
  set designer: C. Scott Baker
  set designer: Kenneth Bryant
  set designer: Geoffrey S. Grimsman
  set designer: Bill King
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Sandra Bullock in einer ungewöhnlichen Rolle: zynisch, abgebrüht und kaputt.

Die Nacht endet im Morgengrauen. Eine wilde Nacht quer durch die Kneipen. Als Gwen mit ihrem Freund Jasper ins Bett fällt, ist sie voll, sternhagel voll. Und weil es so schön war, geht es am nächsten Morgen gleich weiter: Bier zum Zähneputzen, kleine bunte Pillen zum Frühstück. Ist das Leben nicht schön?

Die Hochzeit ihrer Schwester mit einem reichen Langweiler entspricht zwar kaum Gwens Vorstellung von einer fetzigen Fete. Aber wenigstens sind die Getränke vom Feinsten. Sollen die Spießer doch tuscheln. Gwen will Spaß - buchstäblich bis zum Umfallen.

Das lustige Leben findet jäh ein Ende, als Gwen sturzbetrunken mit dem Auto in einen Vorgarten schlittert und die Veranda des Hauses in Trümmer legt. Ein Unfall mit Nachspiel. "28 Tage" Entzugsklinik lautet das Urteil - immer noch besser als Gefängnis. Denkt Gwen.

Mit der Rolle des Partygirls, das den Drogen längst über die Spaßgrenze hinaus verfallen ist, verabschiedet sich Sandra Bullock endgültig vom Image des netten Mädchens von nebenan. Praktisch und patent in allen Lebenslagen - so liebte sie das Publikum in ihren großen Filmen von "Speed" bis "Während du schliefst". Dann wurde es still um die heute 35-Jährige. Die Rollen danach, inklusive "Speed 2", in denen sie klischeegetreu lieb und brav war, reichten an die großen Erfolge längst nicht heran. Als sie das Drehbuch zu "28 Tage" in die Hände bekam und die Chance sah, sich aus der Festlegung auf die harmlose Schöne zu befreien, hatte Sandra Bullock nur eine Befürchtung: dass Hollywood sie selbst als Trinkerin noch auf niedlich trimmen würde.

Eine unbegründete Sorge, wie sich zeigt. Dabei war es weniger schwierig, die grölende, torkelnde, lallende Säuferin zu spielen. Keiner findet so eine süß. Doch Gwens Weg der Läuterung hätte leicht ins sentimentale, kitschige Abseits rühren können.

Dass das in "28 Tage" nicht geschieht, liegt an schlagfertigen Dialogen, wunderbarer Situationskomik und einer großartigen "Besetzung" der Leute in der Trinkerheilanstalt: lauter kaputte Typen, die auf den ersten Blick weggesperrt gehören. Mit frechem Witz macht sich der Film über salbungsvolle Therapeutensprüche und gemeinsames Singen lustig.

Ein Ort, der Gwen anfangs schwer zu scharfen macht. Doch hinter den Schießbudenfiguren stecken Menschen mit so echten Problemen, wie sie auch Gwen mit sich herumträgt. Lachen und Weinen liegen in "28 Tage" nah beieinander, ohne in Gefühlsduselei abzugleiten. [us, 2000]

Das Leben der New Yorker Schriftstellerin Gwen Cummings ist eine einzige Party: Mit ihrem Freund Jasper lebt sie es in Saus und Braus. Sie ist auf jeder Party, hangelt sich von Club zu Club und verbringt den Tag im Bett, um für die nächste Nacht und den nächsten Rausch fit zu sein. Für ihre Mitmenschen ist Gwen oft eine Zumutung, oder wie ihre Schwester Lily es ausdrückt: Gwens Verhalten macht es einem beinahe unmöglich,
sie zu lieben. Selbst zur Hochzeit ihrer Schwester erscheint Gwen benebelt und baut zu allem Überfluß noch einen Autounfall. Das Gericht verurteilt sie dafür zu 28 Tagen in einer Rehabilitationsklinik, wo Gwen mit einer Reihe von ungewohnten Regeln und Ritualen konfrontiert wird und auf Menschen trifft, die ihr eine ganz neue Sichtweise auf das Leben eröffnen.

 
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aktualisiert am 2001-12-16...2007-09-03 durch JSD